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Kneese: Ich wollte nur meine persönliche Meinung zu diesem Thema ausdrücken.

Vors. Vogel: Wenn ich jemandem sage, er müßte sich vor dem Staatsanwalt verantworten, dann ist die Grenze überschritten.

Kneese: Dann erlauben Sie mir, daß ich den Herrn Geißler zitiere, der selbst bei diesem Besuch in Chile geäußert hat, daß der Fall Dignidad ein Fall für den Staatsanwalt ist.

Baar: Zu dem Fall von Brigitte Baak kann ich genau folgendes sagen: Als Brigitte Bank einen Brief an ihre Mutter eingeworfen hatte mit der Bitte, sie möchte sich an die deutsche Botschaft wenden, und berichtete, daß der Brief weg ist, wurden einige der Herren in Schäfers Zimmer gerufen, und es wurde alles unternommen, diesen Brief noch aufzufangen. Dazu gehörte, daß Brigitte Baak mit ihrem Mann sofort nach Parral fuhr, die Mutter anrief und sie ihr sagte: Ich komme, Mutti, laßt den Brief, es ist nicht so schlimm, ich habe ihn nur in dieser Situation geschrieben, es ist nicht so. Auf allerschnellstem Wege bekam sie die Flugkarte, um nach Deutschland zu fliegen mit dem einzigen Ziel, diesen Brief wieder aufzufangen, zurückzubringen, damit er nicht weitergeleitet wird.

Stellv. Vors. Dr. Schmude: Allein?

Baar: Allein. Ihr Mann wollte gerne mit- bzw. nachfliegen; das wurde nicht gestattet.

Frenz: Nur ein Satz dazu: Dieser erwähnte Brief war ein anderer als der, mit dem ich konfrontiert worden bin. Das war der, der die Besuchsreise das Jahr vorher ausgelöst hatte.