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respektieren. Das Ehepaar Packmoor hat seinen Sohn Mathias noch in der Colonia Dignidad, das Ehepaar Baar hat noch neun Kinder in der Dignidad. Aus diesem Grunde sollte man verstehen, wie schwer es für diese Herrschaften ist, hier auszusagen. Ich bitte um Respekt für die Emotionalität von Wolfgang Kneese, der hat dort gelebt, der hat das ertragen müssen.

Ich warne davor, das undifferenziert zu sehen. Wenn ich bei Herrn Peymann bei den Fotos der Colonia Dignidad eine Fototasche sehe, auf der "Bilderland“ steht, dann kann ich sagen: Es ist ein Bilderland; so maßgeschneidert, wie Herr Hopp hier vor mir sitzt, so maßgeschneidert ist die Fassade. Es ist alles sauber, die Blumenrabatte sind gegossen.

(Dr. Hopp: Darf ich hier Einspruch dagegen erheben, daß ich persönlich angegriffen werde? - Zurufe) -
Ich nehme den maßgeschneiderten Anzug gerne zurück, wenn er es nicht ist. (Heiterkeit)

Vors. Vogel: Herr Gemballa, ich bitte Sie ebenso wie vorhin Herrn Hopp, sich zu bemühen, persönliche Anzüglichkeiten hier aus dem Spiel zu lassen. (Heiterkeit)

Gemballa: Ich warne davor, sich unter der Colonia Dignidad ein dunkles, vermodertes Foltergefängnis vorzustellen. In Wirklichkeit ist es eine Siedlung, die sauber gestrichen ist, wo alles ordentlich ist, wo alles deutsch ist, wo original bayerische Schilder hängen, wo sehr viel auf die Fassade geachtet wird. Ich habe das Gefühl, daß genau das den Erfolg der Colonia Dignidad ausgemacht hat.

Was mich bei meinen Besuchen in der Colonia Dignidad bestürzt hat, war, daß Herr Hopp auf meine direkten Fragen an ihn - er wird sich daran erinnern; dabei waren der Gerhard Mücke und ein Kameramann der Colonia Dignidad, der dann nachher