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Herr Vorsitzender, wenn Sie wollen, kann ich diese meine Erklärung hier noch verlesen. Ich denke, daß wir nachher in der Diskussion das eine oder andere noch aufhellen können:

Aus Anlaß der Berichterstattung in den Medien über die deutsche Colonia Dignidad in Chile und die damit in Verbindung stehenden Behauptungen stelle ich fest:

Erstens. Ich war mehrere Male in Chile, zuletzt im August 1982, und dabei auch in der Colonia Dignidad zu Besuch. Nach dem, was ich in dieser deutschen Siedlung wahrnahm und sah,- es waren immer mehrere Tage, damals bei meinem ersten Besuch waren es fünf Tage, später zehn Tage -
bestand kein Anlaß zu der Annahme, daß es dort Terror und Folterungen gebe. Über diese Besuche habe ich auch im Januar und März 1986 geschrieben. Seitdem habe ich über die Lebensbedingungen dort keine persönlichen Erfahrungen mehr.

Zweitens. Meine Besuche in der Siedlung waren reine Privatbesuche. Behauptungen, ich wäre der Verbindungsmann der CSU zu dieser Kolonie, entbehren jeder Grundlage.

Drittens. Ich habe die Siedlung nie finanziell unterstützt oder zu finanzieller Unterstützung aufgerufen.

Viertens. Einen Freundeskreis kenne ich nicht - mit dem ich ständig in Verbindung gebracht werde -, gehöre keinem solchen an und zahle auch nirgends Beiträge.

Fünftens. Sollten die derzeit erhobenen Vorwürfe sich nicht entkräften lassen, gehöre ich zu denen, die eine rückhaltlose Aufklärung verlangen.

Ich habe aus diesem Grunde in den letzten Wochen durch meinen Rechtsanwalt verschiedene Abmahnungen versenden müssen.