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wir nicht nach Kanada, weil das Gerede aufkam, ich sei Dr. Mengele. Ich mußte also erst nach Deutschland und vor der RCMP stundenlange Erklärungen geben, daß ich nicht Mengele bin. Dann ist die glückliche Fahrt nach Kanada gelungen; denn dort haben uns die Verwandten sehr gut aufgenommen. Wir kamen dort mit nichts an.

Stellv. Vors. Dr. Schmude: Herr Packmor, darf ich auch Sie bitten, sehr konzentriert zu berichten. Sie sollten das nur in wenigen Strichen kennzeichnen. Sonst werden andere Fragen abgeschnitten.

Frau Packmor: Zur Arbeitsorganisation. Da kann ich auch nur von mir berichten.

Als ich ankam, hat mich Herr Schäfer in die Kinderarbeit [s. u. S. 129] getan. Ich wurde bald der Sache bezichtigt, ich würde die Kinder unmoralisch beeinflussen, die er so gut erzogen hatte. Tatsache war, daß ich ganz zu Anfang, im Februar 1970, in einer Jungengruppe war, von der mir Schäfer vertraulich sagte, die Kinder seien moralisch, sexuell belastet, und sie würden behandelt. Ich sollte helfen.

Die Kinder standen immer unter starken Medikamenten. Mit einigen Helfern und Herrn Dr. Hopp und Dr. Gisela Seewald wurden die Kinder Tag und Nacht beaufsichtigt. Am Tage mußten wir mit ihnen Wanderungen über Berg und Täler machen. Die Kinder sollten müde werden. Sie taumelten zwar, wurden vollgestopft mit Drogen. In der Nacht wurden die Kinder völlig nackt in einem großen Raum, der eigens dafür gemacht wurde - -Das Haus wurde gebaut, als ich schon in Chile war, ein Haus für besondere Zwecke, - so hat mir Herr Schäfer selber gesagt.

Da wurden 12 Betten im Kreis aufgestellt. Wir standen in der Mitte und sollten diese nackten Körperchen der acht- bis zwölfjährigen Jungen beobachten. Regte sich ein Augenlid oder in der Intimgegend etwas, wurde das Kind aus dem Bett gerissen und von den betreffenden Personen geschlagen, als da sind: Manfred Schmidke, Hartmut Hopp.

(Abg. Duve (SPD): Auch von Herrn Dr. Hopp?