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sei. Herr Blanck, der Rechtsanwalt, war neben mir. Ich sagte: Nein, Herr Blanck ist noch hier. Dann hieß es, er möge einmal hinausgehen. Interessant!

Es hieß: Santiago möge den Funk abstellen. Die Baukolonne, die unterwegs war, sollte den Funk abstellen, die Anlage möge den Funk abstellen; die wollten nur mit mir sprechen. Der Auftrag hieß: Sofort nach Fundo kommen! Aber das sollten die anderen nicht mitbekommen. Das war ein großes Geheimnis. Das war etwas Besonderes.

Später erfuhren wir, was der Grund war, nämlich daß von Deutschland bekannt wurde, daß meine Schwägerin gesagt hat, sie würde Lotti, meine Frau, da herausholen, aus dieser Kolonie. Dieser Ausdruck wurde wohl gesagt, aber in ganz anderem Zusammenhang. Aber Herr Schäfer hat - wieder in seiner großen Angst - da eine große Szene vom Stapel laufen lassen.

Dann wurde - das war an einem Freitag - meine Frau sehr beobachtet. Dann wurden die Bestellungen, die sie sonst gemacht hatte, von einer anderen Person gemacht. Jede Sache wurde beanstandet. Als meine Frau dann einen Teller zurückgehen ließ, wo die Tomate im Restaurant einen schwarzen Flecken hatte, oder eine Ente zu dunkel war, haben sich die anderen aufgeregt und gesagt: Das gibt es nicht; das kommt nicht in Frage; das machen wir nicht. Lotti sagte:

Nein, hier wird nur gute Ware gegen Geld abgeliefert. Dann gab es Reibereien. Abends sollte ein Gespräch stattfinden. Das wurde dann sogar ein handgreifliches Gespräch. Die eine hatte Lotti in die Brust geschlagen: Jutta Gerd, geb. Brennecke, Lotti hatte dann zurückgestoßen, ist in einen Raum gegangen und hat da gewartet. In dieser Nacht wußten wir: Wenn diese Nacht herum ist, ist meine Frau im Krankenhaus unter Quarantäne wie schon zwei vorige Male. Wir rechneten schon damit, daß die Schäferhunde und die Leute unterwegs sind, wenn wir uns nicht bald auf den Weg machen.